Die Landgemeinde Bösdorf südwestlich von Leipzig hatte seit 1977 eine bekannte und beliebte Karnevalstradition. Die freiwillige Feuerwehr des Ortes sorgte jedes Jahr für eine erfolgreiche Saison. Hans Erning, Horst Walbe und Armin Nestler, um nur einige zu nennen, waren die Leute, die alle Närrinnen und Narren von Bösdorf und Umgebung in Schwung hielten. Leider war es damit im Jahr 1982 vorbei. Der Ort musste dem Braunkohlebagger weichen.     

Man nahm mit karnevalistisch interessierten Männern und Frauen aus Hartmannsdorf, Knauthain und Umgebung Kontakt auf und die Geburtsstunde des Hartmannsdorfer Carneval Clubs war gekommen. Seit 1983 ging jedes Jahr im Kulturhaus, im Volksmund die Ratte genannt, die Post ab.     

Stets ausverkaufte Veranstaltungen waren der Dank für die unermüdliche Arbeit des Elferrates und dem ganzen Team. Das war in den 80-er Jahren unter der Schirmherrschaft des Rassegeflügel- Züchtervereins von Knauthain. Seither begleitet uns der ” Hahn” als Wappentier.     

Nach der Wende machte es sich notwendig, dass sich der Hartmannsdorfer Carneval auf eig`ne Beine stellt. Wir nabelten uns vom Geflügelzüchterverein ab und ließen uns im Vereinsregister eintragen. Gleichzeitig wurden wir Mitglied im Bund Deutscher Karneval e.V., Sitz in Köln, sowie im Verband Sächsischer Karneval, Sitz in Dresden.     

Leider wurden wir 1991 obdachlos. Die GPG verkaufte die ” Ratte”. Beim neuen Besitzer wurde der Saal durch Zweckentfremdung für unsere Veranstaltungen unbenutzbar. So fanden seitdem alle närrischen Tagungen im Restaurant der Thomas-Müntzer-Siedlung statt. Dies geschah in den Jahren von 1992 – 1998. Da dort die räumlichen Bedingungen sehr beengt waren, bemühten wir uns um einen anderen Raum.     

Wir nahmen Verhandlungen mit dem BBW Knauthain auf, wo in den letzten Jahren Räumlichkeiten entstanden. Leider scheiterte dieser Versuch, unserem Publikum und den Mitwirkenden am Programm angenehme Bedingungen zu bieten, an den unannehmbaren Bedingungen der Verantwortlichen des BBW.     

Schließlich bot sich eine Lösung dieses Problems an, denn ab 1999 führten wir unsere Veranstaltungen im Speisesaal eines Großküchenbetriebes in Knautnaundorf durch. Aber auch diese Bleibe sollte nicht von Dauer sein, zumal es uns auf Grund der hygienetechnischen Erfordernissen nicht gelingen konnte eine gemütliche Atmosphäre für uns und unser Publikum zu schaffen.

Dem glücklichen Umstand der Sanierung des „Rattensaales“ durch Familie Schneider ist es gelungen „unser“ altes Domizil pünktlich zur 25. Saison im Jahr 2007 wieder zu erobern. Ein schöner Saal bietet uns seitdem Raum und Niveau.

Wenn uns das Glück hold bleibt und der Fasching weiterlebt, findet Ihr uns noch in hundert Jahren hier….  

…der Fasching lebt weiter – mit und durch uns!

Den Grund beschreibt man am besten mit den leicht veränderten Zeilen eines Liedes.

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn jetzt den Wirten unser Lachen nicht mehr passt“

2018 wandern wir weiter – dort sieht man uns gern ! Wir ziehen nach Rehbach – zur Bienenfarm Kern !